Pressemeldungen
Patientenfürsprecherin
Ellen Heilmann übernimmt das Amt der Patientenfürsprecherin
Ein offenes Ohr für Sorgen und Kritik - das verspricht die neue die Pa-tientenfürsprecherin im St. Josefs Hospital Ellen Heilmann. Mit ihr haben Patient:innen und deren Angehörige eine persönliche Anlaufstelle für Lob, Kritik oder Anregungen.
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(29.02.2024) Nach sieben Jahren im Amt der Patientenfürsprecherin hat Rosemarie Liedschulte zum
1. März 2024 die ehrenamtliche Aufgabe an ihre jüngere Schwester Ellen Heilmann weitergereicht. Im Rahmen einer kleinen Abschiedsfeier sprach Pflegedirektorin Annika Stemann im Namen der Klinik Ihren Dank für das langjährige Engagement von Frau Liedschulte aus und überreichte der scheidenden Patientenfürsprecherin im Namen der Betriebsführung einen Blumenstrauß.
„Die Aufgabe der Patientenfürsprecherin besteht darin, zuzuhören und sich der Probleme von Patient:innen und ihrer Angehörigen anzunehmen, die sie im Rahmen eines stationären Aufenthaltes bedrücken“, erklärt Pflegedirektorin Annika Stemann. „Oft geht es dabei erst einmal darum, die Situation zu klären und ein Gespräch mit den Betroffenen zu vermitteln. Jedes Problem wird ernst genommen und wir versuchen, gemeinsam eine für alle Seiten angemes-sene Lösung zu finden.“
Neben der Patientenfürsprecherin gibt es im St. Josefs Hospital auch über regelmäßige Befragungen und einen Briefkasten für Patient:innen die Möglichkeit, Kritik zu äußern. Für ein persönliches und vertrauliches Gespräch können Patient:innen und Angehörige die neue Patientenfürsprecherin jeden Mittwoch in der Zeit von 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr im Foyer der Klinik antreffen. Der Briefkasten von Ellen Heilmann befindet sich ebenfalls im Empfangsbereich des Krankenhauses. Darüber hinaus kann der Kontakt auch über die Stationen hergestellt werden oder über eine E-Mail.
Schließung am 1. Juli 2024
Bewegungsbad am Kirchlinder Krankenhaus
Vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Situation im Gesundheitswesen sind Kliniken gezwungen, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Nur so kann die Vor-Ort-Versorgung von stationären und Notfallpatient:innen weiterhin auf hohem medizinischen Niveau sichergestellt werden.
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(21.02.2024) Es ist kein Geheimnis, dass die gestiegenen Energie- und Personalkosten sowie die hohe Inflationsrate nicht einmal annähernd durch finanzielle Mittel von Bund oder Krankenkassen kom-pensiert werden. Die Kliniken stellt dies bundesweit vor große Probleme. In vielen Regionen sind etablierte Krankenhäuser von Schließungen bedroht. Die Leitung der SLG St. Paulus Gesellschaft kann die Augen vor dieser Entwicklung nicht verschließen. Wie bei allen anderen Klinikbetreibern in Dort-mund und Umgebung auch müssen die verfügbaren Mittel in Erhalt, Weiterentwicklung und Moderni-sierung der bestehenden stationären Versorgungsstrukturen gesteckt werden.
Trotz aller Schwierigkeiten bei der Finanzierung hat das Kath. Krankenhaus Dortmund-West über Jahrzehnte unter der Leitung der Thera Fit-Abteilung ein Bewegungsbad betrieben. Sinn und Zweck waren regenerative Bewegungsangebote für Patient:innen, die in früheren Jahren oft lange stationär im Krankenhaus bleiben mussten. Aufgrund der immer kürzeren Verweildauern gibt es diesen Bedarf heute nicht mehr. Entsprechend dem allgemeinen Trend zur Konzentration auf die Kernaufgaben der stationären Behandlung ist der Weiterbetrieb nicht länger zu rechtfertigen. Auch in den umliegenden Krankenhäusern sind deshalb überall die Angebote von Bewegungsbädern eingestellt worden.
„Wir wissen sehr wohl, dass für viele betroffene Besucher unserer Badeeinrichtung eine wichtige Mög-lichkeit für Genesung und Rehabilitation entfällt“, sagt der Standortleiter der Klinik, Axel Wester-mann. „Wir haben deshalb diesen Schritt auch sehr lange hinausgezögert. Aber jetzt ist ein Punkt er-reicht, an dem die Belastungen so groß werden, dass sie unsere Möglichkeiten übersteigen. Wir be-dauern ausdrücklich, dass die Bundespolitik keinen Ausgleich für Inflation und Kostensteigerungen schafft. Jeder Kursteilnehmer ist von uns schriftlich über die Betriebseinstellung informiert worden. Wir sind dabei, alternative Angebote im Trockensportbereich zu organisieren. Patient:innen, die spe-ziell auf Wasserbewegung angewiesen sind, bitten wir, sich an ihre Krankenkasse oder Rentenversi-cherer zu wenden, die dafür zuständig sind, solche Angebote zur Verfügung zu stellen.“
Für weitere Informationen steht der Standortleiter des Kath. Krankenhauses Dortmund-West, Axel Westermann, gerne zur Verfügung.
Prinzengarde besucht St. Josefs Hospital
Überraschungsbesuch im Krankenhaus
Im Vorfeld der Karnevalstage war im St. Josefs Hospital plötzlich jede Menge gute Laune angesagt, als die Dortmunder Prinzengarde für eine besondere Überraschung sorgte! Mit einem Umzug über die Stationen brachten die Mitglieder der Prinzengarde mit strahlenden Gesichtern und bunten Blumensträußen Freude und Abwechslung in den Klinikalltag
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Sowohl Patienten als auch Mitarbeiter genossen die unerwartete Ablenkung am Samstagmittag. Die herzliche Atmosphäre und die mitreißende Musik sorgten für ein Lächeln auf allen Gesichtern. Es war schön zu sehen, wie sich die Menschen gemeinsam amüsierten und den Moment genossen. Ein großes Dankeschön an Prinzessin Manuela II. und Prinz Markus IV. sowie die Dortmunder Prinzengarde für diese wunderbare Geste der Freundlichkeit und des Mitgefühls! Ihr habt unseren Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Kriegsverletzter Soldat am St. Rochus Hospital operiert
Unterkiefer aus dem Wadenbein rekonstruiert
Ein Soldat aus der Ukraine hat am St. Rochus Hospital einen neuen Unterkiefer erhalten. Seit seiner Kriegsverletzung aus den ersten Tagen des bewaffneten Konflikts mit den Russen konnte Dmytro weder normal essen noch verständlich sprechen. Den Plastischen Chirurgen aus Castrop-Rauxel ist es gelungen, seinen Kieferbogen zu rekonstruieren und die Funktionalität wiederherzustellen.
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Am 20. Oktober des vergangenen Jahres ist Dmytro (45) bei den Castroper Spezialisten für mikrochirurgische Eingriffe eingetroffen. Er war schrecklich entstellt, weil Granatsplitter seinen Unterkiefer komplett weggesprengt hatten. Da der Resonanzraum der Mundhöhle zerstört war, konnte er kein verständliches Wort äußern. An Kauen und eine normale Nahrungsaufnahme war gar nicht zu denken.
Eigentlich hatte er zunächst Glück im Unglück. Er hat überlebt und ist unverzüglich in Behandlung gekommen. Doch dann entpuppte sich die Wiederherstellung seiner Kinnlade als ein großes Problem. Drei vergebliche Operationen musste er über sich ergehen lassen, bevor ihm – anderthalb Jahre nach seiner Verletzung – von Prof. Dr. Andrej Ring und seinem Team endlich geholfen werden konnte. Zunächst ist in der Ukraine versucht worden, den Unterkieferknochen aus einer Rippe zu rekonstruieren. Nach dem dies scheiterte, ersuchte man Hilfe bei Spezialisten in England und in Polen, wo Knochenmaterial aus dem linken Wadenbein und dem Beckenkamm für weitere vergebliche Wiederherstellungs-versuche entnommen worden ist.
„Als der Patient zu uns kam, stand er mit dem Rücken zur Wand“, berichtet Prof. Ring. „Eine derart komplizierte Verletzung birgt das Risiko, dass seine Situation nach einem erneuten Scheitern schlechter wird als zuvor. Wenn der Patient sich allerdings nicht dafür entscheidet, bleibt seine Lebensqualität auch auf einem Tiefpunkt, er bleibt für immer auf Pflege angewiesen und kann nie mehr halbwegs normal am Leben teilhaben.“
Prof. Ring und sein Team haben in den vergangenen Jahren wiederholt vor allem Kinder mit schweren Verletzungen aus Krisengebieten erfolgreich am St. Rochus Hospital in Castrop-Rauxel versorgen können. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen ist er deshalb schon kurz nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs dem Ruf der Deutschen Gesellschaft für Plast. Chirurgie gefolgt und hat die Klinik für Plastische Chirurgie als möglichen Operationsstandort für Kriegsverletzte gemeldet. Die Vermittlung von Dmytro erfolgte auf Anfrage des Medizinischen Evakuierungsdienstes des ukrainischen Gesundheitsministeriums.
Rekonstruktionen dieser Art werden in Deutschland gewöhnlich von Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen übernommen. Doch aus diesem Fachbereich hat sich niemand für die Versorgung von Kriegsverletzten bereitgefunden. „Als geplante Operation würden wir die Behandlung einer Verletzung am Kiefer eigentlich nicht übernehmen“, sagt Prof. Ring. „Unsere Erfahrungen auf diesem Gebiet kommen aus der Tumorchirurgie. Vor allem Patienten mit fortgeschrittenem Hautkrebs müssen im Zuge der Krebsoperation oft schwere Deformationen im Gesicht hinnehmen und benötigen anschließend Gewebetransplantationen zur Behebung der operationsbedingten Defekte. Solche Rekonstruktionen werden regelmäßig in unserer Klinik durchgeführt.“
Bei Operationen wie der von Dmytro wird Knochen mit umliegendem Gewebe und Blutgefäßen von anderen Körperstellen entnommen, in die benötigte Form gebracht, an den verletzten Stellen eingefügt und erneut mikrochirurgisch an den Blutkreislauf angeschlossen. „Das sind langwierige Eingriffe, die nur deshalb so erfolgreich gelingen, weil auch das Umfeld optimal mitspielt“, betont Prof. Ring. So war die stundenlange Narkotisierung des Soldaten eine große Herausforderung für die Narkoseärzte, weil die üblichen Intubationswege im OP-Gebiet lagen und nicht zur Verfügung standen. Auch die Radiologie musste sich für die Planung und Kontrolle der komplexen Rekonstruktion besonderen Anforderungen stellen. Nach der Therapie waren die Internisten und Intensivmediziner gefragt, weil zur Infektionsbekämpfung eine Maximalbehandlung erforderlich war. Den Zugang für eine vorübergehende Ernährungssonde haben die Allgemeinchirurgen eingerichtet.
Heute befindet sich Dmytro in einer Reha-Einrichtung in der Ukraine. Der neue Unterkiefer ist angewachsen, er kann reden und Nahrung zu sich nehmen. Natürlich steht ihm noch eine lange Genesung bevor. Auch weitere Behandlungen wie zum Beispiel die Implantation von Zähnen stehen an. Prof. Ring unterhält Kontakt zu seinen Ärzten und berät bei der Weiterbehandlung. Doch nach einer langen Irrfahrt von Arzt zu Arzt hat er jetzt eine sehr gute Chance auf ein Leben, das wieder lebenswert ist.
Ethikveranstaltung
Muslimische Patient:innen im Ethik-Konsil
Die SLG St. Paulus Gesellschaft in Dortmund hat sich Ende 2023 auf einer internen Veranstaltung im St. Rochus Hospital in Castrop-Rauxel mit dem Thema „Ethische Fragen im Umgang mit muslimischen Patientinnen und Patienten“ auseinandergesetzt. Eingeladen hatten der Leiter des Ethikkomitees, Chefarzt Dr. med. Hinrich Böhner, und der Beauftragte für Christliche Unternehmenskultur, Dr. Klaus Klother (Foto).
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Ethische Fragen im Zusammenhang mit schwer erkrankten Patientinnen und Patienten im Sterbeprozess werden in den Krankenhäusern der SLG St. Paulus Gesellschaft in moderierten Gesprächen mit allen Beteiligten einvernehmlich geklärt. Besondere Sensibilität erfordert in diesem Zusammenhang der Umgang mit dem kulturellen und religiösen Hintergrund des betroffenen Menschen. „Als christlich fundierte Einrichtungen sind wir offen für die Versorgung aller Menschen, die unsere Hilfe benötigen und nachfragen – unabhängig von Herkunft und kulturellem Hintergrund“, leitete Chefarzt Dr. med. Hinrich Böhner die Veranstaltung ein. „Die Begegnung mit verschiedenen Kultur- und Religionszugehörigkeiten gehört zum stationären Alltag. Aber sind wir Ärztinnen und Ärzte, Pflegenden und Mitarbeitenden aus der klinischen Versorgung auch immer gut darauf vorbereitet, in schwierigen Entscheidungssituationen angemessen mit Betroffenen und Angehörigen unterschiedlicher Herkunft umzugehen?“
Warum Kultursensibilität im Krankenhaus?
Einen Einblick in die Herausforderungen der Kommunikation mit muslimischen Patientinnen und Patienten gab Dr. med. Assem Aweimer, der Hauptredner der Veranstaltung. Der kardiologische Oberarzt am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum setzt sich als deutscher Muslim aktiv für das Thema Kultursensibilität im Krankenhaus ein. Seine Kernbotschaft: Muslim ist nicht gleich Muslim, Muslima nicht gleich Muslima. Vor allem bezogen auf die Herkunft (ob Syrien, Türkei, Afghanistan oder Marokko, zum Beispiel) gebe es große Unterschiede. Dabei spielten regionale Besonderheiten häufig eine noch größere Rolle als die Religion selbst, so der Mediziner. Konflikte gebe es etwa, wenn die Menschen aus Ländern mit schlechterer Gesundheitsversorgung die Auffassung hätten, das Gesundheitssystem in Deutschland sei ein Paradies mit unendlichen Ressourcen. Wenn die Ärztin oder der Arzt keine Indikation für eine Weiterbehandlung sehe, vermuteten Betroffene dann in manchen Fällen schnell und unbegründet Alltagsrassismus. Auch das Bewusstsein, dass muslimische Patientinnen oder Patienten nicht immer automatisch Ausländer:innen seien, sondern gegebenenfalls eingebürgerte Personen oder Menschen, die seit vielen Jahren in Deutschland leben, gehöre zum kultursensiblen Umgang im Krankenhaus, so Dr. Aweimer.
Sein Fazit: Im Koran gebe es keine kategorischen Ge- oder Verbote zu Gesundheitsfragen, etwa zur Intensivtherapie. Das Bild des Islam, wo unterschiedliche Schulen oft kontroverse Auffassungen verträten, sei bunter und vielfältiger als es der Titel der Veranstaltung suggeriere. Wichtig seien ein Verständnis für diese Tatsache und eine entsprechende Sensibilität für jeden einzelnen Fall.
Dr. Klaus Klother (unser Foto), Beauftragter für Christliche Unternehmenskultur, betonte mit Blick auf den Wertekodex der St. Paulus Gesellschaft, kultursensible Arbeit vor kirchlichem Hintergrund und aus christlichem Selbstverständnis heraus läge nahe: „Bei uns wird Vielfalt nicht nur plakativ benannt, sondern auch im Alltag gelebt. Der Islam begegnet uns sowohl im Umgang mit den Patientinnen und Patienten als auch mit der Belegschaft.“ Die Veranstaltung sei ein Baustein unter vielen, um Kultursensibilität in den Einrichtungen voranzutreiben. Es gehe darum, zu informieren und die eigene Selbstreflexion anzuregen. „Vorbehalte sind verbreitet“, so Dr. Klother. „Problematisch ist es, wenn wir sie uns nicht bewusst machen. Deshalb entwickeln wir Methoden, um mit kulturbedingten Konfliktfällen umzugehen – die ethischen Fallbesprechungen sind dafür ein hervorragendes Mittel.“
Ethikkommission seit 2017
Vor fast sieben Jahren wurde die Ethikkommission für die Häuser der SLG St. Paulus Gesellschaft gegründet. Seitdem hat es bereits über 20 Besprechungen nach dem Integrativen Konzept für ethische Fallbesprechungen gegeben. Privatdozent Dr. med. Christian Teschendorf, Chefarzt der Inneren Medizin am St. Josefs Hospital in Dortmund-Hörde, erläuterte in seinem Vortrag die Einberufung, den Ablauf und den Zweck einer ethischen Fallbesprechung. Dies tat er am praktischen Beispiel eines Wachkomapatienten, bei dem auf Wunsch der Familie die invasive Beatmung eingestellt werden sollte.
Als abschließender Redner berichtete Olaf Kaiser, evangelischer Krankenhauspfarrer und Leiter des Ethikkomitees der SJG St. Paulus Gesellschaft, wie er in der Praxis der christlichen Seelsorge auch an das Bett von muslimischen Patientinnen und Patienten gerufen wird. Dies geschehe, weil er mit seiner seelsorgerischen Kompetenz für alle religiöse Fragen empfänglich sei und über ein Grundverständnis von Religiosität verfüge. Als „Mosaiksteine der Verständigung“ sehe er Gelegenheiten, bei denen die kulturellen Besonderheiten von Christentum und Islam aufeinandertreffen und überein gebracht werden können. Das sei erfolgreich, wenn Verständnis füreinander geweckt und die Bereitschaft signalisiert werde, aufeinander zuzugehen. Im Gespräch gelinge es, sich wechselseitig zu informieren, um Hintergründe zu verstehen.
Divertikel
Jeder 2. über 70 ist betroffen
Divertikel sind in den meisten Fällen harmlos und werden oft über-haupt nicht bemerkt. Doch bei etwa ein Prozent aller Menschen mit Di-vertikeln entwickelt sich innerhalb von zehn Jahren eine Divertikulitis. Sie leiden unter Beschwerden und müssen behandelt werden.
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„Patienten mit einer Divertikelkrankheit haben in der Regel Schmerzen im linken Unterbauch. Darüber hinaus können sie unter Blähungen, Verstopfung oder Durchfall leiden“, erklärt Dr. Ralf Kötter, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Kath. Krankenhaus Dortmund-West. „Wenn bei leichtem Fieber im linken Unterbauch plötzlich dumpfe Schmerzen auftreten, besteht der Verdacht auf eine Divertikelentzündung (Divertikulitis). Typischerweise spannt sich die Bauchmuskulatur unter Druck reflexartig an und der Schmerz wird beim plötzlichen Loslassen stärker.“
„Eine Divertikelentzündung ist in jedem Fall ernst zu nehmen“, ergänzt Dr. Kötters viszeral-chirurgischer Kollege Chefarzt Dr. Hinrich Böhner. „Im Einzelfall kann sie lebensbedrohlich verlaufen. Betroffen sind nicht nur ältere Mitbürger. Im Krankenhaus stellen sich auch immer wieder jüngere Menschen mit den typischen Beschwerden vor. Unter 50 hat unabhängig vom Geschlecht etwa jeder Zehnte Divertikel.“
In der Kirchlinder Klinik werden Patient:innen mit Erkrankungen des Verdauungssystems interdisziplinär auf der Bauchstation behandelt. Internisten, Chirurgen und bei Bedarf weitere Spezialisten schauen gemeinsam auf die Untersuchungsergebnisse und beraten mit dem Betroffenen über individuelle Therapiemaßnahmen. Die können von einer medikamentösen Behandlung mit Antibiotika bis hin zu einer Operation reichen.
„Eine Divertikulitis kann in den meisten Fällen gut behandelt werden und heilt in weniger Wochen aus“, sagt Dr. Kötter. „Aber ein Teil der Betroffenen muss damit rechnen, erneut eine Divertikulitis zu entwickeln.“ In selteneren komplizierteren Fällen kann eine Operation unumgänglich sein. „Dann entfernen wir den betroffenen Darmabschnitt“, erläutert Dr. Böhner. „Wichtig zu wissen: Aus Divertikeln entsteht kein Darmkrebs und Divertikelentzündungen sind übrigens auch viel häufiger als Darmkrebs!“
RHC-Schilddrüse
Schilddrüse regelmäßig untersuchen lassen!
Schilddrüsenerkrankungen sind weit verbreitet, aber meistens gutartig. Selbst wenn eine Behandlung erforderlich ist, geht das für fast alle Betroffenen gut aus.
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20 bis 25 Patient:innen kommen pro Tag zu einer Untersuchung ihrer Schilddrüse in das MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner am St. Rochus Hospital. In den meisten Fällen kann die Nuklearmedizinerin Dr. Elke Schneider schnell Entwarnung geben. Eine Operation ist nur in wenigen Fällen nötig. „Bösartige Erkrankungen sind eher selten“, erklärt Dr. Schneider. „Meist müssen die Veränderungen nur weiter beobachtet oder können medikamentös therapiert wer-den.“
Unter den rund 100 Schilddrüsenoperationen, die Chefarzt Dr. Hinrich Böhner jedes Jahr an den beiden Standorten der chirurgischen Klinik am St. Rochus Hospital und am Kath. Krankenhaus Dortmund-West operiert, sind nur fünf bis sechs bösartige Erkrankungen. „Nach einer Schilddrüsenentfernung müssen die Patienten zwar ihr Leben lang Tabletten einnehmen, in aller Regel haben sie aber eine normale Lebenserwartung“, erklärt Dr. Böhner. „Entscheidend ist, dass die Erkrankung rechtzeitig erkannt und operiert wird.“
Neben der üblichen Feinnadelpunktion zur Abklärung tumorverdächtiger Knoten kann in der Praxis am St. Rochus Hospi-tal in geeigneten Fällen die sogenannte MIBI-Schilddrüsenszintigraphie eingesetzt werden. Damit kann den Pati-ent:innen in vielen Fällen eine unnötige OP erspart bleiben. Wenn mit diesem Verfahren keine Auffälligkeiten entdeckt werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Befund gurtartig ist und gut bleibt, mit etwa 98 % sehr hoch. „Dabei wird ein schwaches Radionuklid in die Armvene injiziert, das sich in der Schilddrüse anreichert“, erklärt der Leiter des MVZ, Dr. Arne Scheffer. "Während und nach der Untersuchung gehen für die Patienten und ihr Umfeld keine nennenswerten Gefahren aus."
In der Schilddrüsenkrebsbehandlung werden nach der operativen Tumorentfernung Radiojodtherapien zur Beseitigung des verbliebenen Schilddrüsen- und Tumorrestgewebes eingesetzt. Eine Chemotherapie ist in der Regel nicht erforder-lich. „Diese spezielle Methode wird nicht in Castrop angeboten“, erklärt Chefarzt Dr. Böhner. „Betroffene können aber in der kooperierenden Klinik für Nuklearmedizin am St. Marienhospital in Lünen bestmöglich behandelt werden.“ Das St. Marienhospital ist wie das St. Rochus Hospital Mitglied im Verbund der Kath. St. Paulus Gesellschaft.
Laut Deutschem Schilddrüsenzentrum bildet etwa jeder dritte Erwachsene mindestens eine krankhafte Veränderung der Schilddrüse aus. Zu den häufigsten Problemen zählen harmlosere Knoten, Vergrößerungen sowie Über- oder Unter-funktionen. Eine Untersuchung ist in jedem Fall zu empfehlen, raten die Castroper Schilddrüsenexperten.
Foto: Ein eingespieltes Team: (v.li.) Chefarzt Dr. Hinrich Böhner (Chirurgie), Dr. Arne Scheffer, der Leiter des MVZ von Prof. Uhlenbrock und Partnern, sowie Dr. Elke Schneider (Nuklearmedizin).
CafeBachmann
Das Café am Krankenhaus
Die Zeit der Corona-Beschränkungen ist vorbei! Das Café Bachmann am Kath. Krankenhaus Dortmund-West hat schon lange wieder seine Pforten für Besucher:innen geöffnet. Alle Gäste sind willkommen.
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Seit 1995 bietet das etablierte Café für alle Kirchlinder Bürger selbstgebackene Kuchen und Torten – und das auch außer Haus. Donnerstags und sonntags ist Waffeltag: Dann durchzieht der Ge-ruch von heißen Waffeln die ganze Eingangshalle. Serviert wird pur oder klassisch mit heißen Kirschen, Vanilleeis und Sahne.
Neben Kaffeespezialitäten, kleinen Naschereien, Impulseis und einem kleinen Imbiss zum Frühstück oder zwischendurch bietet Inhaber Ralph Bachmann Tageszeitungen und Zeitschriften sowie Grußkar-ten und Hygieneartikel. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 8:30 Uhr bis 15:00 Uhr sowie sonn- und feiertags von 14:00 Uhr bis 16:30 Uhr. „Gerne können Sie für Ihre Feier Kuchen und Torten bestellen und abholen“, sagt Bachmann. „Fragen Sie uns direkt oder rufen Sie uns an 0231/67983370!“
Wirbelsäulennavigation
Präzise Steuerung erleichtert Rückenoperationen
Eingriffe an der Wirbelsäule sind kniffelig. Der Operateur muss in direkter Nachbarschaft zu Rückenmark und Ner-venwurzeln arbeiten. Da muss jeder Schritt sitzen. Am St. Josefs Hospital setzen Dr. Hagemeyer und sein Team seit zwei Jahren mit großem Erfolg auf die Echtzeitkontrolle über ein computergestütztes Navigationssystem.
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Wenn der Rücken schmerzt, ist oft eine Bandscheibe schuld. Wenn konservative Maßnahmen nicht mehr helfen, bleibt in vielen Fällen nur die Operation. Egal ob Implantat oder Versteifung, mit der Navigation kann der Orthopäde seine Instrumente präzise an den Wirbelkörper führen und zum Beispiel Schrauben exakt positionieren. Auch bei anderen Erkrankungen oder Deformationen im Bereich der Wirbelsäule leitet die Navigation den Operateur zuverlässig zum Be-handlungsort.
„Das Verfahren bietet viele Vorteile“, erläutert Dr. Hagemeyer. „Es werden deutlich weniger Röntgen-Aufnahmen wäh-rend der Operation benötigt, dadurch wird die Strahlenbelastung für Patienten und Ärzte verringert. Es werden nur klei-ne Schnitte für die Zugänge benötigt. Der Operateur sieht das Operationsgebiet in hochauflösender 3D-Darstellung. Das Navigationssystem erlaubt ihm die genaue Planung und Markierung für den Einsatz von Schrauben, Stäben, Platten und Implantaten.“
Für die Navigation werden Markierungspunkte an der Wirbelsäule und den verwendeten Instrumenten benötigt, die von einem Detektionssystem erfasst und mit den MRT- und Röntgen-Aufnahmen der Wirbelsäule korreliert werden. Das erlaubt die präzise Live-Darstellung und Kartierung auf einem Monitor, an dem sich der Operateur bei seinem Vorgehen orientiert. „Wir waren vor zwei Jahren die ersten in Europa, die das Navigationsgerät zunächst getestet und dann ange-schafft haben“, berichtet Dr. Hagemeyer. „Seither haben wir mehr als 100 Eingriffe mit Erfolg durchgeführt. Unter Naviga-tionskontrolle können Schrauben exakt positioniert werden, wodurch Fehllagen nahezu ausgeschlossen werden kön-nen.“
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Josefs Hospital steht gemeinsam mit Partnern aus der St. Paulus Gesellschaft kurz vor der Gründung eines zertifizierten Wirbelsäulenzentrums. Alle vier beteiligten Operateure sind Mit-glied der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG). Die Navigationstechnik wird in der Orthopädie und in der Unfall-chirurgie eingesetzt und soll demnächst für den Einsatz bei Knieoperationen erweitert werden.
DKG-Aktionstag
Krankenhäuser in Not!
Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“: Mit einem bundesweiten Aktionstag machen die Kliniken in Deutschland am 20. Juni auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch das St. Josefs Hospital, das St. Rochus Hospital und das Kath. Krankenhaus Dortmund-West, drei von zwölf Krankenhausstandorten der Paulus Gesellschaft, sind durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierungen auf unterschiedlichen Ebenen betroffen.
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„Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir eine Verlässlichkeit in der grundsätzlichen Krankenhausfinanzierung durch die Politik benötigen. Es gibt immer wieder Hilfspakete, das haben wir auch in der Pandemie erfahren. Sie sind aber nur punktuell und damit ganz weit entfernt von einer soliden und sicheren Planung. Die Gesundheitsversorgung unserer Patienten muss dauer- und regelhaft gesichert sein. Das ist unerlässlich, um die hohen Qualitätsstandards, die wir in der Gesundheitsversorgung unserer Patienten anbieten möchten, zu halten oder sogar weiterentwickeln zu können“, Alarmstufe „Wenn politisch nicht gehandelt wird, erleben wir eine Veränderung der Krankenhauslandschaft, die für unsere Patienten fatale Folgen haben könnte. Das müssen wir vermeiden, dafür engagieren wir uns“, so Galuschka weiter. Krankenhäuser in der Paulus Gesellschaft seien medizinisch top aufgestellt, die Patientenzahlen würden das unterstreichen. „Wir fragen uns aber, wie lange die Situation unter diesen Bedingungen noch gut gehen kann.“
Krankenhausgesellschaften in Alarm
Bereits im Herbst 2022 machten während einer Kampagne der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) viele Krankenhausträger und Kliniken darauf aufmerksam, dass die Kostensteigerungen mit den gesetzlich vereinbarten Einnahmen über die Fallpauschelen (DRG) in der Krankenhausfinanzierung nicht deckungsgleich sind. „Zusätzliche Investitionen in die Häuser, in Gebäude oder Medizintechnik oder Material müssen über Kredite finanziert werden, die zusätzliche neue Kosten verursachen“, sieht Galuschka kein Licht am Ende des Tunnels. Auch unabhängige Untersuchungen, wie das Krankenhaus Barometer des DKI (https://www.dki.de/barometer/krankenhaus-barometer), spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt.
Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Immerhin hat sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass vier dieser sechs Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt werden. Im Gegensatz dazu sind die Preissteigerungen der Kliniken für 2023 aber bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Die Inflation liegt jedoch weit darüber.
Kostensteigerungen nicht gedeckelt
Folge: Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro angehäuft haben. Zu den Kostenbelastungen gehört zudem die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar. Die Geschäftsführung der Paulus Gesellschaft (paulus-gesellschaft.de) fordert daher am bundesweiten Aktionstag mit allen anderen Kliniken solidarisch die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie zukünftig in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit für ihre Patienten planen können.
Kath. St. Paulus Gesellschaft
Zur Kath. St. Paulus Gesellschaft zählen das Rochus Hospital Castrop-Rauxel, das St. Josefs Hospital Dortmund Hörde, das Kath. Krankenhaus Dortmund-West, das St. Johannes Hospital Dortmund, das Marien Hospital Dortmund-Hombruch, das St. Elisabeth Krankenhaus Dortmund-Kurl das Marien Hospital Hamm, das Marien Hospital Lünen, das Christophorus Krankenhaus Werne und das Marienkrankenhaus Schwerte. Dazu gehören ebenfalls vier Altenpflegeeinrichtungen und die Jugendhilfe St. Elisabeth. Insgesamt versorgen 10.000 Mitarbeitende die Patienten und Bewohner.