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November 2023

Divertikel - Jeder 2. über 70 ist betroffen

Divertikel

Jeder 2. über 70 ist betroffen

Divertikel sind in den meisten Fällen harmlos und werden oft über-haupt nicht bemerkt. Doch bei etwa ein Prozent aller Menschen mit Di-vertikeln entwickelt sich innerhalb von zehn Jahren eine Divertikulitis. Sie leiden unter Beschwerden und müssen behandelt werden.

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„Patienten mit einer Divertikelkrankheit haben in der Regel Schmerzen im linken Unterbauch. Darüber hinaus können sie unter Blähungen, Verstopfung oder Durchfall leiden“, erklärt Dr. Ralf Kötter, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Kath. Krankenhaus Dortmund-West. „Wenn bei leichtem Fieber im linken Unterbauch plötzlich dumpfe Schmerzen auftreten, besteht der Verdacht auf eine Divertikelentzündung (Divertikulitis). Typischerweise spannt sich die Bauchmuskulatur unter Druck reflexartig an und der Schmerz wird beim plötzlichen Loslassen stärker.“

„Eine Divertikelentzündung ist in jedem Fall ernst zu nehmen“, ergänzt Dr. Kötters viszeral-chirurgischer Kollege Chefarzt Dr. Hinrich Böhner. „Im Einzelfall kann sie lebensbedrohlich verlaufen. Betroffen sind nicht nur ältere Mitbürger. Im Krankenhaus stellen sich auch immer wieder jüngere Menschen mit den typischen Beschwerden vor. Unter 50 hat unabhängig vom Geschlecht etwa jeder Zehnte Divertikel.“

In der Kirchlinder Klinik werden Patient:innen mit Erkrankungen des Verdauungssystems interdisziplinär auf der Bauchstation behandelt. Internisten, Chirurgen und bei Bedarf weitere Spezialisten schauen gemeinsam auf die Untersuchungsergebnisse und beraten mit dem Betroffenen über individuelle Therapiemaßnahmen. Die können von einer medikamentösen Behandlung mit Antibiotika bis hin zu einer Operation reichen.

„Eine Divertikulitis kann in den meisten Fällen gut behandelt werden und heilt in weniger Wochen aus“, sagt Dr. Kötter. „Aber ein Teil der Betroffenen muss damit rechnen, erneut eine Divertikulitis zu entwickeln.“ In selteneren komplizierteren Fällen kann eine Operation unumgänglich sein. „Dann entfernen wir den betroffenen Darmabschnitt“, erläutert Dr. Böhner. „Wichtig zu wissen: Aus Divertikeln entsteht kein Darmkrebs und Divertikelentzündungen sind übrigens auch viel häufiger als Darmkrebs!“